Martin Andersen Nexøs Lebensgeschichte in Kürze erzählt
Martin wurde am 26. Juni 1869 in der Sct. Annægade in Christianshavn, einem der ältesten und ärmsten Stadtviertel Kopenhagens, geboren. Sein Vater, Hans Jørgen Andersen, war Steinhauer. Seine Mutter, Mathilde Mainz, war Tochter eines Schmieds aus Falster. Die Familie kam aus Holstein.In Kopenhagen herrschte zu dieser Zeit eine hohe Arbeitslosigkeit und Armut. Viele Familien zogen in die Gegenden zurück, aus denen sie ursprünglich kamen, so auch die Familie Andersen, die 1877 nach Nexø zog. Der Vater war in Balka, südlich von Nexø geboren. Er arbeitete unter anderem als Steinhauer in einem Steinbruch nahe Hellesgård in Ibsker und pflasterte einen großen Teil der Stadt Nexø. Ein Pflasterstein, der die Buchstaben HA trägt, ist noch heute auf dem Marktplatz von Nexø zu sehen.
Weil der Vater sagte: „Die Jugend isst uns aus dem Haus“, nahm Martin in den Sommermonaten von 1882 und 1883 einen Platz als Wachjunge an. Diese Sommer gehörten zu den besten Zeiten seines Lebens – er genoss die Freiheit auf dem Feld und die Arbeit an der frischen Luft. Am 30. September 1883 wurde Martin in der Kirche von Bodilsker konfirmiert, und am 1. November begann er, als Futtermeister auf dem Råbygård in Poulsker zu arbeiten. Die Arbeit auf dem Hof war für den schmächtigen 14-jährigen Martin sehr hart.
Im November 1887 wurde er Lehrling beim Schuhmachermeister Jeppe Kjøller in Rønne. Nach der Lehrzeit war er oft arbeitslos und hatte es schwer. 1889 wurde er mit Hilfe guter Freunde aus der Hochschulvereinigung in Rønne Schüler in Bornholms Hochschule in Østermarie. Später wurde er Schüler an der Hochschule von Askov, die als die beste im Land betrachtet wurde. Hier war er zwei Jahre lang Schüler. Der Unterricht und die Gemeinschaft mit Lehrern und Kameraden hatten einen entscheidenden Einfluss auf die intellektuelle Entwicklung des zukünftigen Schriftstellers.
Von 1894 bis 1896 reiste Nexø nach Italien, Nordafrika und Spanien, um seine Lungenkrankheit auszukurieren. Danach arbeitete er als Lehrer an der Gregersen-Privatschule in Frederiksberg.
Nachdem er ein paar Romane und Erzählungen herausgegeben hatte, gab er seine Arbeit als Lehrer 1901 auf und lebte bis zu seinem Tod als Schriftsteller. Nexø reiste viel, hauptsächlich in Deutschland und in der Sowjetunion. Von 1923 bis 1930 wohnte er in Deutschland. Während der deutschen Besetzung von Dänemark musste er mit seiner Familie nach Schweden flüchten.
Nexø hatte eine große Familie, er war dreimal verheiratet und hatte zehn Kinder. 1951 zog die Familie nach Dresden, wo er 1953 zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Am 1. Juni 1954 starb Martin Andersen Nexø in Dresden. Auf seinen eigenen Wunsch hin wurde er in Dänemark beerdigt. Seine Grabstätte befindet sich nach wie vor auf dem Assistens-Friedhof in Kopenhagen.
Nexø hinterließ ein sehr umfangreiches Werk. Er ist der am häufigsten übersetzte dänische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts (über 42 Sprachen).
Er schrieb Bücher, die Klassiker der dänischen Literatur sind, u. a. „Pelle, der Eroberer“, „Ditte Menschenkind“ und die vier Erinnerungsbücher, dazu eine sehr große Zahl von Erzählungen.